Zell ist eine Marktgemeinde mit 1743 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2012) im Zillertal und gehört zum Bezirk Schwaz in Tirol (Österreich).

Die Grundlage der Gemeinde legten Mönche im 8. Jahrhundert, die vom Gerlospass aus die Bewohner des Tals zum Christentum bekehrten und eine schlichte Mönchszelle errichteten.

Zell war für das Erzstift Salzbug von großer Bedeutung. Neben umfangreichem Grundbesitz führte von hier die direkte Wegverbindung über den Gerlosspass in das Salzburger Stammland.

Im Jahr 1187 wurde für die zahlreichen Pilger und Reisenden das St.-Johannes-Spital erbaut, aus dem das Stiftungsaltersheim hervorging. 1188 wurde der Ortsname Zell als Celles erstmals urkundlich erwähnt. Mit Goldfunden am Hainzenberg im 16. Jahrhundert stieg die Bedeutung des Orts, so dass die Verwaltung des salzburgischen Gerichts im Zillertal 1592 nach Zell verlegt wurde.

Nach dem Rückgang des Bergbaus im 19. Jahrhundert war Zell ein Ort von Viehmärkten, das Vieh wurde im Austausch von Wein über das Tuxer Joch und den Brennerpass nach Bozen getrieben.

Im Zuge der Napoleonischen Kriege wurde Zell am 6. November 1809 während des Tiroler Aufstandes von bayerischen Truppen geplündert. Nach Beendigung der Kriege fand am 5. Juni 1816 die Erbhuldigung des österreichischen Kaisers Franz I. statt, bis er weiter nach Fügen reiste, wo das dortige Kaiserdenkmal errichtet wurde. Er war ein Verfechter der Teilnahme der damals noch salzburgischen Gebiete wie Zell am Freiheitskampf Tirols 1809 und setzte sich für eine Vereinigung dieser Gebiete mit der Grafschaft Tirol ein.

Bis zum Jahr 1930 waren noch Knappen im Bergwerk tätig, der Abbau wurde jedoch als unrentabel eingestellt.

1989 wurde Zell zur Marktgemeinde erhoben.